Der Neubau des Museums respektiert die Geschichtlichkeit des Ortes und integriert zugleich das Vergangene wirksam in die ästhetisch, räumliche Erfahrung des neu Geschaffenen.
Teil der Aufgabe ist neben der Konzeption eines modernen Museumsbaus die stimmige Integration in das bestehende historische Museumsquartier. Der Entwurf integriert demzufolge Vergangenheit und Gegenwart in eine transformative ganzheitliche Architektur. Dazu zieht er die Ausdrucksformen der Tapete heran, die in der weltweit umfassendsten Sammlung zentraler Ausstellungsgegenstand des Museums ist. Ihre 2-Dimensionalität und ihre Möglichkeiten der Illusion finden sich im Bau wieder: Mit den Mitteln der Architektur wird die Oberfläche des Baukörpers von einer plastischen 3-Dimensionalität an den Stirnseiten in eine bildhafte, tapetenartige 2-Dimensionalität in den Längsseiten überführt.
Die Fassade zum Brüder Grimm Platz verweist bildhaft auf die Historie des Standortes, in dem High-End-Produktionstechniken ein illusionistisches Trompe l’œil bildhaft umsetzen. Die Hofseite des Gebäudes arbeitet ebenso mit einer Ambivalenz in der Wahrnehmung, indem sich das scheinbar Schwere im Äußeren als porös im Inneren zeigt. Dieser architektonischen Komplexität wird ein möglichst flexibel konfigurierbarer Innenraum gegenübergestellt, der maximale Flexibilität und Raum für diverse modulare Ausstellungskonzepte ermöglicht. Raumkonzeptionell ist im Inneren des Museums ein dialektisches Prinzip wahrnehmbar: Räumlich neutralen Flächen mit geringer, die Exponate schützender Ausleuchtung wird ein heller Bewegungsraum mit spezifischen baulichen Erschließungselementen gegenübergestellt.
Wettbewerb:
Fachplaner:
hhpberlin, Ingenieure für Brandschutz GmbH, München (Brandschutz)
Transsolar Energietechnik GmbH, München (Gebäudetechnik)
Knippers Helbig GmbH, Berlin (Statik)
TOPOTEK1, Gesellschaft von Landschaftsarchitekten mbH, Berlin (Landschaftsgestaltung)
Matthes Max Modellbau GmbH, München (Modellbau)
Visualisierung:
Forbes Massie Studio, London