Das Luft- und Raumfahrtmuseum von Dornier steht für eine prägnante, gebäudetypologische Umsetzung der besonderen Lage direkt am Flughafen Friedrichshafen. Das architektonische Konzept bündelt das Ausstellungsprogramm unter einem Dach und gestaltet den Raum gleichsam als Bühne.
Das Museumsgebäude ist über einem bogenförmigen Rollweg erbaut, der wie eine Abbiegespur dem eigentlichen Rollfeld vorgelagert ist. Damit ist es direkt an die Start- und Landebahn des Flughafens angebunden. Im Gebäudeinneren ergibt sich aus der besonderen Lage die Raumkonfiguration: Das Außen dringt nach Innen, die scheinbare Funktion gibt die Form vor – aus den Besuchern werden Rezipienten, die mit dem Standort und der Ausstellung ihre Wahrnehmung im Bezug zum Gestern und Heute reflektieren und prüfen können. Der kontextbezogene, architektonische Lösungsansatz wird fortgesetzt, indem das Gebäude in seinem industriellen Ausdruck auf einen Flugzeug-Hangar verweist, der in seiner Form auf die museale Nutzung angepasst wurde. Es sind sowohl Ausstellungsflächen als auch eine Halle für Flugzeuge integriert. Transparente Tore grenzen das Gebäude zum Flughafen hin ab und ermöglichen den Besuchern einen kontinuierlichen Bezug zum laufenden Flugbetrieb.
Licht spielt im Entwurf des Museums-Hangars eine wesentliche Rolle. Die Fassade aus lichtdurchlässigem Polycarbonat schafft eine helle und klare Atmosphäre in den Austellungsbereichen. Der amerikanische Lichtkünstler James Turrell hat im Rahmen der „Architectural Light“ die Installation „Night Flight“ für das Dornier Museum entworfen. Das Gebäude wird seit seiner Fertigstellung im Jahr 2009 täglich nach Sonnenuntergang durch differenzierte, interagierende Farbschichtungen akzentuiert.
Realisierung:
Wettbewerb:
Fachplaner:
Werner Sobek Ingenieure, Stuttgart (Tragwerksplanung)
Laux, Kaiser & Partner Ingenieursgesellschaft, Stuttgart (Technische Gebäudeausrüstung)
Grego, Zürich (Innenarchitektur)
Atelier Brückner, Stuttgart (Ausstellungsarchitektur)
R+R Fuchs, München (Fassadenplanung)
Transsolar Energietechnik, München (Energieberatung)
Bobran Ingenieure, Stuttgart (Bauphysik)
Fotografie:
Brigida Gonzalez
Hugo Häring Auszeichnung 2014
Chicago Athenaeum Award 2010
Preis des Deutschen Stahlbaues 2010