An der Paul-Gerhardt-Allee entsteht ein neues Stadtquartier mit Wohnungen, Handels- und Büroflächen. Als Nahversorgungszentrum mit vorgelagertem Quartiersplatz befindet sich das Wohn- und Geschäftsgebäude in einer besonderen stadträumlichen Situation. Am westlichen Zugang zum Quartier einen prägnanten Auftakt zu bilden, das bauliche Umfeld zu stabilisieren und die unterschiedlichen Bedürfnisse an den hybrid genutzten Stadtbaustein in klarer und selbstverständlicher Weise zu integrieren, sind die wesentlichen Anforderungen an den Neubau.
Das Wohn-und Geschäftshaus zeigt sich mit seiner durchgängig hellen Oberfläche leicht und elegant, in seiner Struktur ist es ausgeprägt und differenziert: Auf einem Sockelgeschoss, das das gesamte Baufeld ausfüllt, fußen drei polygonale Baukörper. Von der Paul-Gerhardt-Allee aus gesehen bildet der höchste dieser drei Baukörper eine signifikante und einladende Passage in das neue Quartier. Die beiden anderen sind in der Höhe gestaffelt und jeweils versetzt angeordnet. Dadurch gelingt eine tektonische Verflechtung, – zwischen den Konturen der bestehenden und der angrenzend neuen Gebäude wird ausgleichend vermittelt. Im Sockelgeschoss sind Einzelhandels-, Gastronomie- und Dienstleistungseinheiten untergebracht, die über eine gemeinsame Eingangshalle oder direkt über den Quartiersplatz erschlossen werden. Darüber, und somit getrennt von den gewerblichen, öffentlichen Bereichen, liegen die Hauseingänge zu den etwa 160 Wohneinheiten, die sich in den aufgesetzten Baukörpern befinden. Die meisten Wohnungen sind ost-west ausgerichtet, größere Wohneinheiten zweiseitig orientiert. Großzügige Loggien ergänzen das Wohnangebot. Die Dachfläche des Sockelgeschosses ist über eine halböffentliche Außentreppe zu erreichen. Intensiv begrünt und mit verschiedenen Aufenthalts- und Spielbereichen gestaltet, steht dieser Dachgarten gemeinschaftlich den Bewohnern zur Verfügung. Die umlaufende Pergola bildet eine räumliche Fassung.
Ein übergeordnetes und variables Fassadenraster erzeugt eine spannende Gesamtfiguration der unterschiedlichen Baukörper. Dem Raster integriert sind Wandelemente aus gefaltetem Metall, welche mal geschlossen, mal perforiert, mal fest und mal beweglich sind. Somit wirken die drei Hochbauten auf dem Sockelgeschoss aus jeder Blickrichtung unterschiedlich, der Eindruck wechselt von transparent zu massiv. Zugleich lassen sich über die beweglichen Fassadenelemente in den Wohnungen Ausblick und Einsicht individuell steuern.
Realisierung:
Wettbewerb:
Fachplaner:
Realgrün Landschaftsarchitekten, München (Landschaftsplanung)
Fotografie:
Brigida Gonzalez
Kim Fohmann