Der im Dialogverfahren entstandene Entwurf zielt darauf ab, eine langfristige Entwicklung des Gutleuareals anzustoßen. Das Gutleutviertel liegt am Nordufer des Mains, grenzt im Osten an das Bahnhofsviertel, im Westen an Griesheim und im Norden an den Gallus und die Gleise des Hauptbahnhofs. Somit profitiert das Areal von einer zentralen Lage und bietet großes Potential zur Entwicklung.
Dem ganzen Quartier liegt die gewerbliche Nutzung zugrunde. Diese wird an verschiedenen, aus dem Bestand abgeleiteten Stellen, durch weitere Nutzungen wie Wohnen, Nahversorgung, Kultur und Bildung sowie Erholung und Soziales angereichert. Entlang des Gutleut-Boulevards entstehen so drei verschiedene Orte unterschiedlicher Prägung. Diese werden zu Gravitationspunkten und ziehen verschiedene gewerbliche Nutzungen an.
Um die Identifikation mit dem neuen Stadtquartier zu stärken, müssen identitätsstiftende Orte ausgebildet werden. Wir nutzen die Potentiale des Bestandes und setzten diese in Szene, um den Charakter des transformierten Quartiers aus der industriellen Prägung des Bestands zu entwickeln. Der Gutleuthafen und das Kulturzentrum mit dem Theaterbaustein, der Hirtenplatz mit seiner markanten neuen Hochpunktsetzung, sowie der Sommerhoffpark in Verbindung mit dem Milchsackareal bilden ein Netz aus identitätsstiftenden Orten, die die industrielle Prägung mit neuen und bestehenden Freiflächen verbinden.
Die Planung sieht eine schrittweise Transformation des Areals vor. In einem ersten Schritt werden Brachflächen als Impulsgeber entwickelt und Parkflächen sowie die Hafenkante für Bewohner zugänglich gemacht. In folgenden Entwicklungsschritten wird Bestand weiterentwickelt, einzelne Bausteine rückgebaut, neues Gewerbe und Kultur angesiedelt, sowie der öffentliche Nahverkehr in Bus, Tram, S-Bahn und Fähre ausgebaut. Kreativ- und Wohnraum entsteht. Neue Brücken über Fluss und Schienen sichern eine gute Anbindung des Viertels.
Bestehende identitätsbildende Bausteine werden erhalten und weiterentwickelt. Neue Zentren für Kunst, Gastronomie, die Hafenkante und Parkflächen bilden neue Räume für Austausch und das soziale Miteinander. Die einzelnen Bausteine erhalten eine klare Adressbildung und wirken raumbildend. Über Ladehöfe wird die gewerbliche Erschließung von der öffentlichen getrennt und lässt eine qualitativ hochwertige Freiraumentwicklung zur Straße hin zu.
Das Nutzungscluster mit gewerblichem Schwerpunkt versucht unterschiedliche Angebote für verschiedenste Nutzer zu etablieren. Die Gebäude sollen vor allem durch hybride Flächenangebote flexibel Gewerbeformen aufnehmen können. Besonderes Augenmerk muss in der baurechtlichen Ausgestaltung auf der Sicherung von Flächen für Dienstleistendes Gewerbe und Handwerk liegen. Über Wohnbausteine kann darüber hinaus die kritische Masse zur Nahversorgung des Areals erreicht werden. Kulturelle, soziale und Bildungsbausteine ergänzen das Nutzungscluster.
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