Einordnung in die historische Umgebung: Das im Jahr 1974 eröffnete Ausstellungsgebäude des Römisch-Germanischen-Museums in Köln gehört zu den bestbesuchten archäologischen Museen in Deutschland. Mit seinem musealen Konzept gilt das sachlich moderne Gebäude als Pionier in der internationalen Museumswelt. An seinem herausragenden Standort im direkten städtebaulichen Kontext zur mächtigen Landmarke des Kölner Doms, umgeben von weiterer namhafter Museums- und Ausstellungsarchitektur, ist es sowohl als allseitig einsehbarer Solitär, als auch im Zusammenspiel mit der Planung der historischen Mitte Kölns zu sehen. Erbaut über dem Fundplatz einer großen römischen Villenanlage und integriert in den 1941 ebenfalls dort erbauten Dombunker, ist das Museum zum einen als Raumhülle für eines der vor Ort freigelegten Hauptausstellungsstücke, dem Dionysos Mosaiks zu sehen, als auch für unzählige, teils großformatige Steinkollagen, die den Besuchern einen tiefen Einblick in das alltägliche Leben in Köln zu Zeiten der Römer und Germanen ermöglicht.
Ausgangssituation – Strukturelle und Funktionale Defizite: Die fast gänzlich im Originalzustand erhaltenen, in die Jahre gekommene Bausubstanz und Ausstellungsarchitektur ist in ihrem baulichen Zustand unbefriedigend. Auch sind viele der außerordentlichen Qualitäten, die der Bau mit seiner Ausstellung bei der Eröffnung ausstrahlte im Laufe der Zeit abgenutzt, verändert, ausgetauscht und überformt worden. Auch die aktuelle Notwendigkeit, neue Funktionen in das Museum zu integrieren, die stetig wachsende Studiensammlung und täglich neu hinzukommende Funde durch Grabungen in und um Köln, machen die Sanierung, Umstrukturierung und Erweiterung notwendig.
Architektonische Haltung: Vorrangiges Ziel der Generalsanierung ist die Stärkung und Fortführung des ursprünglichen architektonischen Konzeptes der Urheber des Hauses. Die wesentlichen architektonischen Elemente hierbei sind das transparente Erdgeschoss, der klare darüber schwebende und nach außen geschlossene, als Box ausformulierte Körper des Obergeschosses mit seinen, als zentrale Orientierungselemente und Tageslichtquellen ausgebildeten Innenhöfen. Hierzu zählt auch das implementierte, komplexe Untergeschoss mit der vorhandenen Bunkerarchitektur und den dort verorteten historischen Fundstücken. Diese klaren architektonischen Strukturen gilt es auch zukünftig zu stärken und noch deutlicher herauszuarbeiten um somit eine bauliche Wertigkeit und Langlebigkeit des Museums zu gewährleistet. Eine Behutsame Sanierung des unter Denkmalschutz stehenden Gebäudes ist hierbei unumgänglich, sollte aber auch Chancen zum Weiterbauen im Bestand zulassen. Ergänzt wird unsere Konzeption und Vorgehensweise durch gezielte chirurgische Eingriffe, um die oben ausgeführten Ertüchtigungen in das Gesamterscheinungsbild zu integrieren, ohne den architektonischen Charakter des Gebäudes dabei nachhaltig zu verändern, sondern noch eindeutiger hervorzuheben. Unsere vorgeschlagene Gesamtkomposition achtet die Genese des klugen Bauwerks, einem historischen Zeitzeugen der Nachkriegsarchitektur der Stadt Köln, transformiert dieses Museum behutsam aber klar und eindeutig aus der Gegenwart in die Zukunft und will damit einen wichtigen Beitrag zur geplanten neuen Kölner Museumslandschaft im direkten Umfeld des Kölner Doms schaffen.
Realisierung:
BIM Methode:
Generalplanung:
VGV-Verfahren:
Fachplaner:
jangeled nerves, Stuttgart (Ausstellungsplanung)
pfarré lighting design, München (Lichtplanung)
Horz + Ladewig, Köln (Tragwerksplanung)
Teuber+Viel, München (Technische Gebäudeausrüstung)
IB Hafer, Hannef (Gebäudeabdichtung)
Mull und Partner, Köln (Rückbau und Entsorgung)
hhp berlin, Düsseldorf (Brandschutz)
Krämer-Evers, Hasbergen (Bauphysik)
SiteLog, Essen (Baulogistik)
schmitz.reichard, Aachen (Projektsteuerung)