Der Entwurf für das neue Besucher- und Informationszentrum des Deutschen Bundestages (BIZ) begegnet den gestiegenen Anforderungen an Sicherheit in öffentlichen Gebäuden mit einer offenen Aussage: er ist als begehbare Raumskulptur konzipiert – als Bau, der zum Monument Reichstagsgebäude gehört und zugleich eine lebendige Beziehung zu seinen Besuchern schafft.
Die Bauskulptur entsteht durch die innere Form des Gebäudes, die sich in der Mitte als offene Spirale entwickelt. Sie windet sich in einer zusammenhängenden Fläche mit leichter Neigung über alle Ebenen von oben nach unten. Damit beschreibt die Spirale als dreidimensional geformte Figur den kontinuierlichen Weg, den der Besucher in verschiedenen Geschwindigkeiten begehen kann. Es gibt keine räumlichen Schwellen, die Inklusion aller Besucher steht im Vordergrund. Das Gebäude ist barrierefrei konzipiert.
Mit der Spirale steht die Gebäudestruktur des BIZ räumlich, strukturell und ikonografisch in Bezug zur begehbaren Glaskuppel des Reichstagsgebäudes: Sie gehen als Negativ- und Positivform einen Dialog miteinander ein. Nachdem die Besucher hinter der Sicherheitsschleuse im Foyer empfangen werden, bieten sich über die Spirale fließend aufsteigende und absteigende Wege. Sinnvoll angeordnete Programmflächen werden von Bewegungsflächen umschlossen: Das sieht für den aufsteigenden Weg ein Café, Seminar- und Aufenthaltsräume, sowie eine Dachterrasse mit Blick zu Reichstagsgebäude und Tiergarten vor. Der absteigende Weg führt vorbei am Plenarsaal durch das Kommunikationsforum, vorbei an einem Filmvorführraum hin zur Unterführung, die das BIZ mit dem Reichstagsgebäude verbindet.
Wettbewerb:
Fachplaner:
Knippers Helbig GmbH, Stuttgart (Tragwerksplanung)
hhpberlin, München (Brandschutz)
Schüller Landschaftsarchitekten, München (Landschaftsarchitektur)
Matthes Max Modellbau GmbH, München (Modellbau)
Visualisierung:
Bloomimages, Hamburg