Ein zweigeschossiges Loft im fünften und sechsten Obergeschoss des von MVRDV konzipierten Gebäudes „Werk 12“. Der veredelte Rohbau mit offen geführten Installationen ist das Setting für eine multifunktionale Bühne zwischen Öffentlichkeit und Privatheit. Weniges festzulegen und vieles zu ermöglichen, ist Aufgabe und Lösung zugleich. Über Raumfolgen, inszenierte Übergänge und Zooms gelingt es, das vermeintlich Unspezifische nachhaltig und nutzungsgerecht zu arrangieren und die Idee der Vernetzung räumlich umzusetzen.
Das Penthouse verfügt über eine Fläche von 620 Quadratmetern, die sich in Haupt- und Galerieebene aufteilt. Der Eintritt erfolgt über ein großzügiges Foyer, das mittels Luftraum die gesamte Raumhöhe einnimmt. Ein Panoramafenster lenkt den Blick auf die freistehende Showküche. Der Küchenblock selbst fußt auf einem eigenen Podest, ist somit Arbeitsfläche und Bar zugleich. Von dort begleitet eine raumhaltige Akustikwand die Gäste in den Salon. Eine offen möblierte Lounge, die als räumliches Pendant zur Showküche zu Entspannung und Kontemplation einlädt. Ein weiteres Panoramafenster von Raum zu Raum gibt den Blick frei in ein Studio, das sportlich-aktiv genutzt werden kann. Basketballkorb und Sprossenwand warten auf ihre User. Alternativ führen zwei Treppen hinauf zur Galerie. Die geringere Raumhöhe vermittelt Intimität, Konzentration und Ruhe. Co-Working Space und Vortragsraum mit Kinoatmosphäre sind folgerichtig situiert, ebenso eine kleine Lounge und das Musikzimmer. Im Anschluss ein komfortabler Schlafraum mit Bad en suite.
Allseitige Glasfassaden bieten stets den direkten Bezug von innen nach außen, und einen fließenden Übergang auf die begehbaren Dachterrassen. Das gleichzeitige Erleben von Weite und Begrenzung, Offenheit und Festlegung setzt sich thematisch in der Möblierung fort, die – flexibel positionierbar – verschiedene Nutzungsszenarien ermöglicht. Boden, Wand und Decke nehmen sich in Farbe und Material zurück, bilden den Hintergrund für Akteure und Requisiten. Der raue Charme und der offene Charakter des Penthouse bleiben erhalten. Die Lage in der Stadt, den Blick über die Stadt. Zentral und doch entrückt. Ein besonderer Ort, der Gastgeber und Gästen viele Möglichkeiten bietet.
Realisierung:
Fachplaner:
OTEC GmbH & Co. KG, München (Projektsteuerung)
EtroPlan GmbH, München (Elektrotechnik)
Teuber + Viel GmbH, München (Gebäudetechnik)
PMI Ingenieure GmbH, Unterhaching (Bauphysik)
Brandschutz Kaefer, Grafing (Brandschutz)
Magazin, München; Menu A/S DK Nordhavn (Möblierung, Dekoration)
Kunst:
Anna Lena Anton, Düsseldorf
Stijn Jonckheere, München
Gabe, München
Fotografie:
Kim Fohmann