Den Eingang in das neue urbane Quartier „Meiller Gärten“ zu formulieren, war Ziel der Konzeptstudie für den letzten und städtebaulich bedeutendsten Baustein auf dem ehemaligen Werksgelände der Meiller Fahrzeug- und Maschinenfabrik in München Moosach. Der Entwurf reagiert auf den spezifischen Kontext und ergänzt das Quartier um einen signifikanten Hochpunkt mit identitätsstiftender Wirkung.
Hochhaus und Flachbau entsprechen der Kubatur des Masterplans. Das Hochhaus nimmt in seiner Struktur den Winkel des Flachbaus auf, – es entsteht eine Drehung um 45 Grad zur Gebäudekontur. Dadurch gelingt eine optimierte Ausrichtung der Grundrisse bezüglich Himmelsrichtung und Schallemission durch Bahn und Straße. Wie ein Plissee bewirkt die aufgefaltete Fassade ein plastisches und spezifisches Erscheinungsbild. Es entstehen mitunter geschützte, nicht einsehbare Balkone, die einen Mehrwert für die Wohnungen generieren. Gleiches gilt für die integrierte Fassadenbegrünung, die auch den Nachhaltigkeitsanspruch im gesamten Quartier verdeutlicht. Der Einsatz erneuerbarer Energien und die Verwendung nachhaltiger und ökologischer Baustoffe verfolgen diesen Anspruch konsequent.
Flexibilität, Offenheit, Qualität und Varianz sind die prägenden Parameter des generationsübergreifenden Wohnraumkonzeptes. Die gewählte Skelettbauweise ermöglicht ein flexibles Zusammenschalten von Wohnungen, individuell geschnittene Grundrisse lassen sich bei Bedarf barrierefrei realisieren. Ergänzende Gastronomie- und Gewerbebetriebe im Erdgeschoss und im ersten Obergeschoss sowie Gemeinschaftsbereiche für alle Bewohner mit angrenzendem Dachgarten im vierten Obergeschoss schaffen vielfältige Orte der Begegnung und Nachbarschaft.
In einer „Nebenvariante“ sollte eine Gebäudehöhe von 47,5 anstatt 35,5 Metern untersucht werden. Da das Gebäude ohnehin über die Mikrolage am dezentralen Moosacher Bahnhof und insgesamt über den tradierten Stadtteil hinaus erkennbar ist, würde eine Erhöhung die Signifikanz des Baukörpers weiter verstärken. Die vorgesehene Höhenstaffelung des Gebäudes von Ost nach West akzentuiert zusätzlich und berücksichtigt insbesondere die nachbarschaftlichen Belange zu Belichtung und Besonnung. Letztlich kommt die niedrigere Variante mit 11 Stockwerken zur Ausführung.
Realisierung:
Wettbewerb:
Fachplaner:
bwp Burggraf + Reiminger Beratende Ingenieure GmbH, München (Tragwerksplanung)
Ott Ingenieure GbR, Langenau (Technische Gebäudeausrüstung)
mahl gebhard konzepte, München (Freianlagenplanung)
K33 Brandschutz, München (Brandschutz)
PMI Ingenieure GmbH, München (Bauphysik)
Visualisierung:
Grauwald Visualisierung, Berlin