Tank- und Rastanlagen sind dynamische Versorgungshubs in den Netzwerken globaler Mobilität und gleichzeitig Repräsentanten lokaler und regionaler Identitäten. Diese Dualität ist bestimmend für den gestalterischen Ausdruck der Tank- und Rastanlage an der A9 Fürholzen West.
Identitätsstiftend ist ein expressives Dach, das in dynamisch geschwungener Form alle Bereiche der Kompaktanlage unter sich vereint: Gemäß der funktionalen und gestalterischen Anforderungen entwickelt es sich vom ikonografischen, einladenden Flügeldach über dem Tankvorfeld hin zur schützenden Geste des doppelgiebligen Satteldaches des Gastronomiebereiches. Eine fein gefügte Metalldachdeckung zeichnet die lineare Struktur des nahezu schwebenden Daches präzise nach und macht die dynamische Raumwirkung aus allen Blickrichtungen wahrnehmbar. Das Dach folgt einem S-förmigen Grundriss und steht damit nicht nur repräsentativ für Geschwindigkeit und Mobilität, sondern es bildet zugleich spezifische und für die Aufenthaltsqualität wichtige Nutzungsbereiche im Außenraum aus.
Im Innenraum ordnet sich ein komplett offener Glaskubus unter der Dachstruktur an: Shop und Raststätte wirken freundlich und einladend. Eingestellte, geschlossene wirkende Holzhäuser für Sanitär-, Produktions- und Sozialbereiche strukturieren die innere Organisation und stellen durch ihre Materialität eine Verbindung zur regionalen Bauweise her. Eine Fassade aus wildem Wein wirkt als grüner Filter vor der Glasfront und verweist auf den nachhaltigen und energetischen Anspruch der gesamten Anlage.
Realisierung:
Generalplanung:
Fachplaner:
Bollinger + Grohmann Ingenieure, München (Tragwerksplanung)
Teuber + Viel Ingenieurgesellschaft mbH (Technische Gebäudeausrüstung)
MAN MADE LAND, Berlin (Freianlagenplanung)
Transsolar Energietechnik GmbH, München (Energietechnik)
Hagen Ingenieurgesellschaft für Brandschutz mbH, Kleve (Brandschutz)
Fotografie:
Brigida Gonzalez