Durch den Bau der Eisenbahnstrecke von München zum Naherholungsgebiet um Starnberg und der Errichtung des Starnberger Bahnhofs direkt am See wurde die Stadt Mitte des 19. Jahrhunderts von ihrem Seeufer abgeschnitten. Die aktuell geplante Verlegung der Bahnlinie und die Reduzierung der Gleisanzahl ermöglicht nun eine Klärung der bestehenden Topographien.
Dem Entwurf liegt die Idee eines neuen Zusammenspiels der natürlichen und künstlichen topographischen Gegebenheiten mit der derzeit trennenden Bahntrasse zugrunde. Stadt und See sollen wieder miteinander verbunden werden. Die Bahntrasse soll zugleich Bestandteil des Seeufers wie auch Verbindungselement zwischen diesem und der Stadt werden. Die Kreuzung des natürlich geschwungenen Uferverlaufs mit der geraden Bahntrasse erinnert an die grafische Darstellung einer Amplitude, die Bahnlinie wird jeweils von einer Seeseite und einer Stadtseite flankiert. Diese beiden Flächen mit unterschiedlichem Charakter – die Seeseite als natürliches, weiches, offenes Terrain und die Stadtseite als urbanes, festes verdichtetes Areal – sollen mittels Überlagerungen, spezifischen Wegführungen und Übergängen miteinander verbunden werden und so eine gemeinsame Identität erhalten.
Als Gegenpol zu den prägnanten städtebaulichen Elementen erfährt das Seeufer eine entsprechende Aufwertung: ein Holzsteg in Form einer Schleife ist Spielerei und zugleich Hommage an das englische Folly.
Realisierung:
Fachplaner:
vizoom, Berlin (Visualisierung)