Mit dem Neubau soll ein lebendiges Stadtviertel zum Leben und Arbeiten entstehen. Das Wettbewerbsgrundstück im Europäischen Quartier ist von gewachsener städtischer Struktur umgeben und öffnet sich im Westen zum Jardin de la Valee du Maelbeek. Aktuell trennt die geschlossene Blockrandbebauung das nördlich liegende Wohnquartier vom südlichen ab. Ziel des Entwurfs ist diese – bei gleichzeitiger Nachverdichtung – zu verbinden und einen durchgängig öffentlichen Raum für alle entstehen zu lassen. Gleichzeitig soll die Metrostation einen neuen zentralen Eingang erhalten.
Das Architekturkonzept basiert auf der Verwebung von Freiräumen und Gebäuden. Sieben L–förmig aneinander gereihte Neubauten, nehmen die nördlichen und südlichen Straßenfluchten auf und führen sie als Freibereiche in das Grundstück der Europäischen Kommission fort. Die Blockrandbebauung wird über Rücksprünge aufgebrochen. So werden zusätzliche Aufenthaltsbereiche mit Pocket Parks und breiten Boulevardzonen geschaffen. Mit öffentlichen Retailnutzungen, Restaurants, einem Besucherzentrum und unterschiedlich begrünten Freibereichen, entsteht ein durchgängig öffentlicher und lebendiger Stadtraum. Die Struktur der gemeinschaftlichen Freiräume als verbindendes Element setzt sich im Inneren fort. Über das sogenannte Belvedere im fünften und sechsten Obergeschoss sind sämtliche Gebäude miteinander verbunden. In den dort verorteten Kommunikationsbereichen mit Zugang zu den Terrassen ist Raum für informellen Austausch.
Ordnung, Varianz und Transformation prägen die architektonische Gestalt. Jedes der Gebäude verfügt über ein eigenes strenges Fassadenraster, welches sich von Westen nach Osten verändert. Das eng stehende Raster des urbanen historischen Bereiches, weitet sich hin zum Park und den großmaßstäblichen Gebäudevolumen. In seiner baulichen Struktur verwebt der Komplex die Brüsseler Kernstadt mit den großmaßstäblichen Bauten der Europäischen Union. Barrieren und Grenzziehungen sind auf das notwendige Maß reduziert. So vermittelt der Ort Großzügigkeit und Offenheit und wird erlebbarer Teil des städtischen Organismus.
Wettbewerb:
Fachplaner:
Topotek 1 Gesellschaft von Landschaftsarchitekten mbh, Berlin (Landschaftsarchitektur)
RSP Remmel+Sattler Ingenieurgesellschaft mbH, Frankfurt (Tragwerksplanung)
ZWP Ingenieur-AG, Stuttgart (Technische Gebäudeausrüstung)
Transsolar Energietechnik GmbH, München (Energiekonzept)
hhpberlin Ingenieure für Brandschutz GmbH, München (Brandschutz)
Matthes Max Modellbau GmbH, München (Modellbau)
Visualisierung:
Artefactory Lab, Paris