Im Mittelpunkt der städtebaulichen Planung in Aschheim steht die Transformation eines bestehenden innerörtlichen Gewerbegebiets in ein vielseitiges und lebendiges Urbanes Gebiet. Dieser neu entstehende urbane Raum wird geprägt durch hybride Gebäudetypologien, welche unterschiedliche Nutzungen in sich vereinen. Neben den Bestandsgewerbestrukturen etablieren sich dort Wohnen, Nahversorgung und Bildungseinrichtungen und schaffen so eine Quartiersstruktur, die das tägliche Leben bereichert. Ergänzend dazu fördern öffentliche Einrichtungen und Begegnungsräume wie der zentrale Marktplatz sowie Bildungs- und Kulturangebote die soziale Interaktion und stärken die Identität des Quartiers.
Nachhaltigkeit ist ein zentrales Leitmotiv des Projekts. Das Quartier wird durch gezielte Entsiegelungsmaßnahmen und die Integration von klimafunktionalen Freiräumen aufgewertet. Dachbegrünungen, Photovoltaik-Anlagen und zentrale Grünflächen schaffen ökologische Mehrwerte und verbessern die Aufenthaltsqualität. Das Grünhof-Konzept, das Wohngebäude mit gemeinschaftlich nutzbaren Außenräumen verbindet, ist ein wesentlicher Bestandteil dieser Strategie.
Die Planung basiert auf einem Zielbild, welches in einem ersten Schritt gemeinsam mit dem Gemeinderat Aschheims erarbeitet wurde – einer Summe verschiedener Maßnahmen, die einzelnen Leitthemen bzw. deren Handlungsfeldern zugeordnet sind. Jedes Leitthema verfolgt spezifische Zielsetzungen und Maßnahmen, die gemeinsam ein harmonisches und nachhaltiges Quartierskonzept formen.
Charakter & Identität
Die Mischung aus Wohnen und Gewerbe wird künftig den Charakter des Gebietes bestimmen. Eine zentrale Rolle für die Identität des Quartiers wird die Kombination aus kompakten, hybriden Bausteinen und großzügigem Freiraum einnehmen. Der Grünhof nimmt Bezug auf die Struktur der Wohnbebauungen in unmittelbarer Umgebung des Areals. Die Dichte verbunden mit ergänzenden öffentlichen Nutzungen schafft einen lebendigen Ort, an dem generationsübergreifend Bewohner*innen Aschheims zusammenkommen können. Von Nahversorgung mit öffentlichem Marktplatz über Gesundheitsversorgung und Bildung bis hin zu sozialen Angeboten entsteht ein lebendiges Stadtquartier der kurzen Wege.
Freiraum & Zwischenraum
Der Freiraum soll vor allem qualitativen öffentlichen Außenraum für die Anwohnenden und Arbeitenden erzeugen. Als Klimabaustein macht er darüber hinaus das Quartier fit für die Zukunft. Entsiegelung steht dabei ganz oben auf der Agenda. Über Regenwasserretention, Verschattung und Verdunstungskühlung wird das Quartier besser auf Starkregenereignisse vorbereitet. Dieses Ziel soll nicht durch Einzelmaßnahmen auf den Grundstücken, sondern durch die Anlage einer zentralen, gemeinschaftlichen Grünfläche erreicht werden, die einen wirksameren Mehrwert für alle bieten soll.
Städtebauliche Figur
Im neuen Urbanen Gebiet Aschheims wird zur effizienten Nutzung der Fläche mehr bauliche Dichte geschaffen und gleichzeitig mehr Fläche entsiegelt. Innenentwicklung vor Außenentwicklung rückt in den Fokus des Städtebaus. Die Höhenentwicklung knüpft in der Randzone des Quartiers an die Bestandshöhen der Nachbarschaft an und wird zur Quartiersmitte hin auf bis zu fünf Vollgeschosse erhöht. Das neue Quartier fügt sich durch die Höhenstaffelung in die Nachbarschaft ein und schafft gleichzeitig eine Verdichtung in der Kernzone.
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