Neubau Ankunftszentrum PHV, Heidelberg
Wettbewerb 2024
Ort: Heidelberg
Bauherr: Land Baden-Württemberg

Im nördlichen Bereich des Masterplans für das ehemalige Patrick Henry Village in Heidelberg entsteht das neue Ankunftszentrum. Ein Entwurf für ein Zuhause auf Zeit und ein Ort der Willkommenskultur und Integration.

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Das Planungsgebiet erstreckt sich über die gegliederten Nutzungsbäder B, C und D. Das gewerbliche Nutzungsband C, parallel zur Autobahn, umfasst das Ankunftsgebäude mit integriertem Busbahnhof, das BAMF (Bundesamt für Migration und Flüchtlinge) sowie eine Quartiersgarage, diese bilden zur Autobahn den nordöstlichen Auftakt des neuen Stadtquartiers. Das BAMF grenzt den Binnenraum nach Westen ab und fügt sich entlang der Straßenkante in das städtebauliche Gefüge ein. Die Quartiersgarage liegt im südöstlichen Bereich und bietet direkten Anschluss an die Erschließungsstraße im Osten und den Parkway im Westen. Im Nutzungsband B ist der Unterbringungsbereich angesiedelt, der die lockere Struktur der bestehenden Gebäude im Süden und der Offiziersvillen im Norden aufgreift. Die U-förmigen Unterbringungsgebäude gruppieren sich um eine grüne Mitte und bieten durch flexible Bauweise zusätzliche Rückzugsorte und Nutzungsmöglichkeiten.

Jedes Unterbringungsgebäude bestehen aus je drei miteinander verketteten Bausteinen, die einen halboffenen Innenhof rahmen. Die durchlässige Gebäudestruktur fördert die Durchlüftung des Areals und die an den zentralen Freiraum andockenden Innenhöfe dienen als zusätzlicher Rückzugsort und Aufenthaltsbereich für die Wohngemeinschaften und bieten ergänzende, gebäudespezifische Nutzungsmöglichkeiten an. Durch effiziente Grundrisse und fünfgeschossige Gebäudeteile wird eine minimale Versiegelung der Flächen erreicht.

Südlich des Unterbringungsbereichs entsteht ein Arboretum als Erholungsfläche und Begegnungsort für das neue Stadtquartier. Der Parkway erhält im Norden einen Pavillon, der das neue Zentrum des Areals einleitet und den südlich verlaufenden Parkway belebt.

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Der Entwurf ist geprägt durch die Integration vielfältiger Freiräume, die nicht nur die BewohnerInnen ansprechen, sondern Angebote für die gesamte Nachbarschaft bieten. Die Freianlagen des Ankunftszentrums entfalten sich dabei in vier Teilbereiche, jede mit ihrer eigenen Funktion und Atmosphäre.

Der Unterbringungsbereich als pulsierendes Herz mit einer grünen Mitte und einem Spielwald am Kindergarten und der verkehrsberuhigte Platz am Ankunftszentrum wird zum Vermittler zwischen dem Unterbringungs- und Verfahrensbereich. Großzügige Bauminseln mit Insektenwiesen dienen als Begegnungszone für die BewohnerInnen und BesucherInnen des Quartiers.

Die artenreichen Säume östlich, südlich und nördlich des Ankunftszentrums fungieren als naturbezogene Pufferzone und bilden südlich ein Arboretum aus. Neu- und Ausgleichspflanzungen gedeihen hier in einer Teichlandschaft mit Retentionsfunktion. Zusätzlich bieten Insektenhotels und Nistplätze den durch Baumfällungen verlorenen Lebensraum für Tiere. Dieser Bereich dient den Bewohnerinnen und Bewohnern als Rückzugsort, der die Vielfalt der Natur erlebbar macht, gleichzeitig ein gesundes Mikroklima fördert und zur Frischluftproduktion beiträgt.

Nördlich bietet ein Sportbereich Möglichkeiten für Bewegung und soziale Interaktion. Zwei Fußballfelder, eine Laufbahn, ein Basketballplatz, Tischtennisplatten und eine Calisthenics-Anlage schaffen einen dynamischen Raum des Zusammenkommens.

Ein Baukörper besteht aus 3 Grundbausteinen, die durch außenliegenden Erschließungselemente miteinander verbunden sind. Der neutrale Grundbaustein ist als optimiertes und flexibles Regelmodul konzipiert, die so erreichte strukturelle Klarheit verleiht den Gebäuden die Flexibilität sich ändernden räumlichen Konzepten anzupassen. Die Tragkonstruktion ist als mehrgeschossige Holzhybridkonstruktionen vorgesehen, dazu wird auf eine Unterbauung im neuen Ankunftszentrum weitestgehend verzichtet, nur in einem Teilbereich ist eine Unterkellerung vorgesehen. Die Untergeschosse werden unter Verwendung von Recyclingbeton, die Obergeschosse als Holzkonstruktion ausgebildet

Wettbewerb:

Vogeley, Philipp (Leitung)
Uchal, Patrik (Projektleitung)
Kuppel, Hanna
Göpffarth, Leon
Conrad, Lukas
Flohrer, Lukas
Sippl, Lukas
Beer, Maximilian

Fachplaner:

Rabe Landschaften (Landschaftsplanung)
C4 engineers GmbH (Tragwerksplanung)
Transolar (Energie)
HHP Berlin (Brandschutz)
F&B Promotion (Küchenplanung)
 

Visualisierung:

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