Städte und Stadtquartiere sind vergleichbar mit einem Organismus, sie brauchen neben der Bewahrung der kulturellen Werte der Vergangenheit Infusionen des Neuen, um überlebensfähig zu bleiben. Im Vordergrund steht die Befürwortung von urbaner Produktion als Motor und integraler Baustein des Stadtquartiers. Wichtig hierfür ist die Ausbildung eines starken, effizienten und produktiven Kerns, die Öffnung und Verzahnung des Geländes mit der unmittelbaren Umgebung und die Etablierung von Wechselwirkungen mit dieser. Durch die für die Zukunft notwendige Wandelbarkeit und Flexibilität wird die Idee des Werks als Organismus weiterentwickelt, der die Fähigkeit besitzt, auf innere und äußere Reize zu reagieren. Gleichzeitig wird über präzise gesetzte Vitalisierungen eine neue zukunftsfähige Identität gewonnen. Als Basis dient ein festes Grundgerüst dessen Regelwerk die benötigten Komponenten auf flexiblen Baufeldern anordnet, ausbaut und austauscht. So wird eine Synchronisierung der Wachstumsphasen einzelner Werksbausteine ermöglicht und eine effiziente Werksstruktur trotz unvorhersehbarer langfristiger Entwicklungs- und Veränderungsprozesse der Branche aufgesetzt und eine maßstabsübergreifende Modularität und Flexibilität ermöglicht. Durch die Kompatibilität der bestehenden Strukturen mit dem neuen Regelwerk kann eine bedarfsorientierte und stufenweise Transformation des Werkes gewährleistet werden. Bestandsgebäude können ertüchtigt werden und sind problemlos in das neue System integrierbar. Ein beeindruckender, das Werk 1 zukünftig prägender Freiraum, in Form eines Waldes wird implantiert, schafft eine Balance zwischen Freiraum und bebautem Raum und übernimmt notwendige klimatische Funktionen wie Versickerung, Durchlüftung und Kühlung. Das erarbeitete Regelwerk umspannt und definiert, wie dieser holistische Ansatz bei dem gezielten Einsatz von Energie, Materialität, Funktionalität, Technik und Gestaltung, einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft, Aspekten der sozialen Nachhaltigkeit und ökologischen Aspekten wie Freiräumen, Resilienz und Mikroklima umgesetzt werden soll.
Ziel für das Stammwerk BMW ist im Zusammenspiel aller beschriebenen Maßnahmen eine nachhaltige Urbane Produktion, die neben der eigentlichen Produktion und globalen Versorgung durch deren Produkte, explizit die Chance und Verantwortung des aktiven Versorgers und Gestalters seiner selbst, seiner Umgebung und seiner Stadt übernimmt und somit zum weltweiten Vorbild hierfür wird.
Consulting & Projektentwicklung:
Thomas, Katharina (Leitung)
Shcherbakov, Pavel (Projektleitung)
Nitsche, Maurice
Tan, Junrui
Steverding, Maximilian
Müller, Dawin
Kaehler, Rhabanus
Wettbewerb:
Vogeley, Philipp (Leitung)
Uchal, Patrik (Projektleitung)
Kupzik, Robert
Schubothe, Lisa
Anzolin, Emma
Sauter, Anne
Gut, Julius
Fachplaner:
Rabe Landschaften | ARGE Studio Urbane Landschaften (Landschaftsarchitekten)
Urban Standards (Mobilitätsplanung)
MIC | Mobility In Chain srl (Verkehrsplanung)
Werner Sobek AG (Nachhaltigkeit)
Visualisierung:
bloomimages GmbH, Berlin